In Deutschland schreitet die Transformation der Energieversorgung voran, mit dem Fokus auf erneuerbare Energien als Alternative zu fossilen Brennstoffen. Windkraft und Photovoltaik gelten derzeit als die wirtschaftlich und ökologisch effizientesten Optionen im Vergleich zur Öl, Gas und Atomenergie.
Das Windenergieflächenbedarfsgesetz sieht vor, bis 2032 etwa 2 Prozent der deutschen Landfläche für Windenergie vorzuhalten.
Die Ausbauziele für Photovoltaik werden auf Landesebene definiert und liegen im Schnitt aller Bundesländer etwa bei 1,5% der Landesfläche.
In diesem Zusammenhang eröffnet sich für Landeigentümer die Möglichkeit, durch die Verpachtung ihrer Flächen für Solarparks aktiv am Ausbau erneuerbarer Energien teilzuhaben. Dies nicht nur im Sinne der Energiewende, sondern auch als langfristig stabile Einnahmequelle für die nächsten 20-30 Jahre.
Land verpachten für Solarpark
Die Landverpachtung für Photovoltaikanlagen bietet Landbesitzern nicht nur die Chance, einen Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung zu leisten, sondern auch von den wirtschaftlichen Vorteilen zu profitieren, die mit dieser Form der Energiegewinnung einhergehen. Es handelt sich um eine gewinnbringende Option, die nicht nur ökologische Verantwortung demonstriert, sondern auch ökonomische Stabilität auf lokaler Ebene fördert und den Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft ebnet.
Anders als von vielen Kritikern behauptet werden durch die Gesetzgebung (EEG) Anreize an Investoren gesetzt, Solarparks nicht auf fruchtbarem Land zu projektieren, sondern dafür benachteiligte Flächen (bereits verdichtete Flächen oder Flächen mit einer sehr geringen Bodenqualität) zu nutzen.
Daher eignet sich nicht jede Fläche für die Projektierung mit einer Freiflächen-Photovoltaikanlage (FFPV). Ob Ihre Fläche geeignet ist, und welchen Pachtpreis Sie erhalten können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist Ihre Freifläche wert?
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Pachtpreis berechnen➝Faktoren der Pachtpreisberechnung
Die Auswahl der optimalen Fläche für die Projektierung eines Solarparks ist entscheidend für den Erfolg des Vorhabens. Der Pachtpreis spielt dabei eine zentrale Rolle, da er die Eignung einer Fläche widerspiegelt. Flächen mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit und geringen Projektierungskosten erhalten dementsprechend höhere Pachteinnahmen.
Die regionale Lage ist ein weiterer Faktor bei der Pachtpreisberechnung. Regionen im Süden Deutschlands profitieren im Durchschnitt von mehr Sonnenstunden, was zu einer höheren Ausbeute von Photovoltaikanlagen über das Jahr führt. Diese klimatischen Unterschiede schlagen sich direkt in den Pachtpreisen nieder.
Zusätzlich beeinflusst der aktuelle Ausbaustatus von Solarparks und Windkraftanlagen die Nachfrage nach Flächen. Regionen, die bisher weniger stark durch den Ausbau erneuerbarer Energien betroffen sind, erfahren eine verstärkte Nachfrage, da sie als attraktive Standorte für neue Projekte gelten. Die Faktoren der Pachtpreisberechnung sind somit vielschichtig und berücksichtigen nicht nur die technische Eignung, sondern auch die klimatischen Bedingungen und den regionalen Ausbaustatus.
Förderfähigkeit durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Das im Jahr 2000 verabschiedete Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bildet die rechtliche Grundlage für die Förderung von Solarparks in Deutschland. Eine zentrale Bestimmung des Gesetzes betrifft die Höhe der Vergütung, die in direktem Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme steht und über einen Zeitraum von 20 Jahren konstant gezahlt wird.
Die Festlegung der Vergütung erfolgt im Rahmen regelmäßiger Ausschreibungen der Bundesnetzagentur, die etwa alle 3 Monate stattfinden (alle Ausschreibungen im Überblick).
Diese Ausschreibungen dienen dazu, die Höhe der Förderung transparent und marktgerecht zu gestalten. Die Planbarkeit der Einnahmen über einen langen Zeitraum von 20 Jahren bietet Investoren eine risikolose Grundlage für die Entscheidung zur Investition in einen Solarpark.
Infolgedessen erfreut sich die EEG-Fähigkeit einer Anlage gegenwärtig großer Nachfrage. Flächen, die die Kriterien der Förderfähigkeit erfüllen, zeichnen sich durch klare Eigenschaften aus. Hierzu gehören Eigenschaften, die im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes festgelegt sind, und die eine optimale Eignung für die Realisierung von Solarparks gewährleisten.
- Flächen in einem Korridor von 200 Metern direkt an einer Autobahn oder Bahnschiene
- Flächen auf bereits verdichteten Flächen (Konversionsflächen) wie z.B. alte Deponien, Militärflächen, Industriegebiete
- Gebiete mit geringer Bodenzahl (Ackerzahl, Bodenpunkte) unter 35
- Betrieb mittels Agri-Photovoltaik (Agri-PV)
Agri-Photovoltaik (Agri-PV)
Die Bewirtschaftung mittels Agri-PV bietet neben dem Vorteil, dass nahezu jede Fläche EEG-förderfähig ist, den Nachteil, dass die Stromausbeute durch die Beschaffenheit und die Ausrichtung der Anlage etwa die Hälfte gegenüber regulären Freiflächenanlagen beträgt. Damit ist auch der potentielle Pachtertrag geringer.
Investitionskosten
Die Investitionskosten eines Solarparks setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, darunter die Kosten für Photovoltaikmodule, das Ständerwerk, Wechselrichter und nicht zuletzt den Netzanschluss. Der Anschluss an das öffentliche Netz stellt einen entscheidenden Faktor dar und beeinflusst maßgeblich die Rentabilität der Investition.
Die optimale Positionierung des Solarparks in Bezug auf den nächstmöglichen Netzeinspeispunkt ist von zentraler Bedeutung. Eine geringe Entfernung und leichte Erreichbarkeit tragen zur Wirtschaftlichkeit bei. Umgekehrt führen größere Entfernungen und eine höhere Anzahl von Flächeneigentümern, die am Anschluss des Solarparks beteiligt sind, zu Unwirtschaftlichkeit und niedrigeren Pachtpreisen.
Die Verfügbarkeit von Kapazität im betreffenden Netzabschnitt ist ein weiteres Kriterium. Nicht nur die Entfernung, sondern auch die Größe des Solarparks beeinflusst die Einspeisemöglichkeiten. In Deutschland existieren grundsätzlich drei verschiedene Netze – Hoch-, Mittel- und Niederspannung. Bei größeren Solarparks kann es erforderlich sein, ein Umspannwerk zu errichten, um den Anschluss ans Netz zu ermöglichen. Dieser Schritt rentiert sich jedoch nur bei sehr großen Parks, insbesondere ab etwa 40 Hektar.
Alle genannten Faktoren wirken sich direkt auf die Investitionskosten und somit auf die Höhe der möglichen Pachtpreise aus. Die sorgfältige Planung und Berücksichtigung dieser Aspekte sind entscheidend für eine wirtschaftlich erfolgreiche Realisierung eines Solarparks.
Zusatzvereinbarungen
Es ist auch üblich, dass neben dem Pachtvertrag weitere Zusatzvereinbarungen getroffen werden. Darunter fallen beispielsweise:
- langfristige Beteiligungen an der Gesellschaft
- vorzeitige Abfindung derzeitiger Pächter
- Vorteile für die Gemeinde
- Vorbereitung der Pachtfläche (Bspw. Abriss, Schuttbeseitigung oder Munitionsräumung)
Diese Vereinbarungen können ebenfalls Auswirkungen auf den Pachtpreis haben.
Solarpark Pachtpreise 2024
Durch die höhere Profitabilität gegenüber der landwirtschaftlichen Nutzung liegen die Pachtpreise für eine Projektierung mittels Photovioltaik etwa 5-10 mal höher. Wie eingangs erwähnt, stehen diese Flächen ohnehin kaum in Konkurrenz mit klassischer Landwirtschaft, da sie durch die Gesetzgebung gefördert eher auf benachteiligten Gebieten errichtet werden.
Der Pachtpreis hängt stark von der Gegebenheit der Fläche und seiner Umgebung ab und liegt im Jahr 2024 durchschnittlich bei 3.000 bis 4.000 Euro je Hektar.
Wenn Sie Ihre Pachtfläche kostenfrei im Hinblick auf eine Solarpark Projektierung bewerten möchten, nutzen Sie bitte folgendes Formular: